Deutsch Überall

Auf Wiedersehen, alte Liebe!

(vereinfacht für A2-B1)

Am 28. Februar 2002 konnten die Menschen in Deutschland zum letzten Mal mit D-Mark bezahlen. Viele Deutsche waren zunächst nicht begeistert vom Euro.

Man kann auf Abschiede auf zwei Arten schauen. Man kann traurig sein, weil etwas endet, oder optimistisch in die Zukunft sehen. Anfang 2002 war die Stimmung in Deutschland gemischt.

Am 1. Januar 2002 wurde der Euro offizielle Währung in Deutschland und in der Europäischen Union. Viele Deutsche hatten noch Deutsche Mark in ihren Geldbörsen. Bis zum 28. Februar konnte man mit der Mark bezahlen, danach verschwand sie aus dem Alltag.

Viele Menschen waren skeptisch und mochten den Euro nicht.

Schnell bekam der Euro den Spitznamen „Teuro“. Das kommt von dem deutschen Wort „teuer“ (teuer = teuer) und reimt sich auf Euro. Viele glaubten, dass alles teurer wird. Tatsächlich stiegen einige Preise, aber die Inflation war in den folgenden Jahren im Durchschnitt niedriger als früher mit der Mark.

Aber Nostalgie und Gefühle waren stärker als Zahlen. Die Deutsche Mark hatte für viele einen emotionalen Wert. In der Presse sprach man von einer „Liebesbeziehung“ zur Mark.

Die Mark erinnert an das „Wirtschaftswunder“ der 1950er Jahre.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fehlte in Deutschland fast alles. Es gab wenig Essen, und der Schwarzmarkt blühte.

Im Juni 1948 führten die drei westlichen Alliierten in ihren Zonen eine neue Währung ein: die Deutsche Mark. Plötzlich waren die Läden voll, und die Mark wurde wichtig für die Identität der Westdeutschen. Sie symbolisierte Stärke und Neubeginn.

In Ostdeutschland gab es zwar eine eigene Währung, aber sie hatte nicht den gleichen Wert wie die Mark im Westen. Ostdeutsche durften nicht damit im Ausland handeln. Nach der Grenzöffnung 1989 wollten die Ostdeutschen schnell die Mark haben. Am 1. Juni 1990 wurde die Mark offizielle Währung der gesamten Bundesrepublik. Sie stand nun auch als Symbol der Einheit.

Die Bundesbank tauscht weiterhin Mark in Euro – ohne Zeitlimit. Es gibt noch Milliarden von Mark-Münzen und Scheinen, viele davon irgendwo zu Hause unter der Couch versteckt.